Saison-Neustart: Transparency Deutschland warnt vor Wettbetrug und Spielsucht im Fu?ball
Posted on: 13/05/2020, 11:33h.
Last updated on: 13/05/2020, 11:33h.
Transparency Deutschland warnt mit Blick auf die Rückkehr zum Fu?ball-Alltag vor Spielmanipulation und Suchtgefahr durch Sportwetten. In einem gestern ver?ffentlichten Statement fordert die Anti-Korruptionsorganisation die Verb?nde auf, Ma?nahmen zu ergreifen, um ihrer Verantwortung gegenüber Spielern und Fans gerecht zu werden.
Transparency Deutschland fordert Konzept gegen Wettbetrug
Nach 66 Tagen Zwangspause soll der Ball im Profisport ab dem 16. Mai wieder rollen. W?hrend Fans, Funktion?re, Spieler und Wettanbieter dem Saison-Neustart entgegenfiebern, meldet sich mit Transparency Deutschland nun eine warnende Stimme zu Wort.
Der 1993 gegründete Transparency International Deutschland e.V. ist eine gemeinnützige, politisch unabh?ngige Organisation. Seine über 1.200 ehrenamtlichen Mitglieder widmen sich eigenen Angaben zufolge dem Kampf gegen Korruption und setzen sich für Transparenz, Integrit?t und Partizipation der Zivilgesellschaft ein.
Die Anti-Korruptionsorganisation warnt vor gef?hrlichen Begleiterscheinungen: So sei davon auszugehen, dass das Wiederaufleben des Fu?ballgeschehens eine Konzentration von Buchmachern und Spielern auf dem deutschen Wettmarkt begünstige. Dementsprechend müsse damit gerechnet werden, dass auch Wettbetrüger ?mit von der Partie“ seien.
Als besonders gef?hrdet sieht Transparency Deutschland in dieser Hinsicht die 3. Liga, die aufgrund niedriger Spielergeh?lter eher als korruptionsanf?llig zu betrachten sei. Dementsprechend erwarte die Organisation von DFB und DFL ein umfassendes Konzept, um Teams, Schiedsrichter und Fans vor Betrug zu schützen.
Glücksspiel kein Ersatz fürs Stadion
Doch nicht nur potenzielle Manipulationen bereiten den Anti-Korruptionsw?chtern Sorge. Auch die enge Verbindung von Profi-Fu?ball und Wettanbietern, beispielsweise durch Sponsorenpartnerschaften bis in die niedrigen Spielklassen, berge Gefahren.
So richteten sich Buchmacher in teils aggressiven Werbekampagnen oft gezielt an junge m?nnliche Personen, bei denen die Gefahr problematischen Spielverhaltens bis hin zur Entstehung einer Spielsucht besonders hoch sei.
Die Tatsache, dass beispielsweise der Stadionbesuch bis auf Weiteres entfalle, verst?rke das Risiko, so die Leiterin der Arbeitsgruppe Sport von Transparency Deutschland, Sylvia Schenk, im aktuellen Statement. Auch hier seien die Verb?nde gefragt:
Fans zuhause vor dem Fernseher statt im Stadion k?nnten für Wettanbieter eine leichte Beute sein – Glückspiel sollte nicht als ?Kick“ und Ersatz für das Stadionerlebnis dienen. Wenn DFL-Chef Christian Seifert es mit dem ?Wertefundament“ der Bundesliga ernst meint, müssen DFL und DFB jetzt ihrer Verantwortung für Millionen Nachwuchsspieler und Fans gerecht werden.
Mit seinem Appell folgt Transparency Deutschland unter anderem einem im April von der UEFA ver?ffentlichten Statement. In diesem hatte der europ?ische Dachverband ebenfalls gewarnt, dass Wettbetrüger ihre Bemühungen aufgrund des aktuell limitierten Spielgeschehens aktiv auf die wenigen verbliebenen Partien konzentrieren k?nnten.
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