Cannabis in der Spielhalle: 45-J?hriger steht vor Gericht
Posted on: 12/06/2020, 12:14h.
Last updated on: 12/06/2020, 12:14h.
Vor dem Amtsgericht in Aschersleben musste sich am Mittwoch ein 45-J?hriger Mann wegen Versto? gegen das Bet?ubungsmittelgesetz verantworten. Wie die Volkstimme berichtet, habe der Mazedonier albanischer Abstammung als Kontaktmann zwischen der albanischen Drogenmafia und den Besitzern einer Spielhalle im sachsen-anhaltinischen Sta?furt fungiert.
Im Februar dieses Jahres hatten Beamte bei einer Durchsuchung der Spielothek mehr als 2000 Cannabis-Pflanzen gefunden. Die Razzia sei Teil einer gro?angelegten Ermittlung gegen das organisierte Verbrechen in Europa gewesen.
Spielhalle wird zum Drogenversteck
Vor Gericht r?umte der Angeklagte seine Tat ein. Der vorstrafenlose Mann sei vor über 25 Jahren nach Berlin gekommen und habe dort unter anderem im Baugewerbe gearbeitet. Nach einer Erkrankung habe er die k?rperliche Arbeit nicht l?nger ausüben k?nnen und sei deshalb übersetzer geworden.
In seiner Funktion habe er auch übersetzungen für albanische Gesch?ftsm?nner übernommen, die sich als illegale Gruppierung entpuppt h?tten. Sie h?tten den Familienvater nach einer wichtigen Verhandlung wegen einer angeblichen Falschübersetzung bedroht und um 25.000 Euro erpresst.
Auch eine Ermittlung der italienischen Beh?rden im Glücksspiel-Milieu führte im Jahre 2018 nach Albanien. Die Carabinieri waren europaweit gegen einen illegalen Glücksspiel-Ring vorgegangen und hatten dabei hohe Geld- und Sachwerte in dem Land sichergestellt.
Nachdem der Mann erfahren habe, dass die Organisation ein Drogenlager ben?tigte, habe er zwei bekannte Spielhallenbetreiber in Sta?furt kontaktiert. Die Mafia sei im Falle einer erfolgreichen Vermittlung bereit gewesen, dem 45-J?hrigen seine Schulden zu erlassen.
Seit 2019 sei in der Spielhalle schlie?lich eine Plantage mit 2158 Pflanzen entstanden, deren Marktwert sich im ausgewachsenen Zustand auf 200.000 bis 400.000 Euro belaufen habe.
Nur ein kleines R?dchen im Getriebe?
Laut dem Anwalt des Mazedoniers habe dieser nur Handlangert?tigkeiten auf der neuentstandenen Drogenplantage übernommen:
Er half beim Entladen des Materials, besorgte einige Dinge im Baumarkt und holte Lebensmittel für die Albaner, die auf der Plantage besch?ftigt waren.
Richter Robert Schr?ter glaubte an die unfreiwillige Beteiligung des Mannes und verh?ngte eine dreij?hrige Bew?hrungsstrafe. Der Prozess gegen die Betreiber der Spielhalle steht noch aus. 25 Mitglieder der albanischen Mafia seien nach Belgien ausgeliefert worden und warteten dort auf ihren Prozess.
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