Gewinnspiel-Betrug & Enkeltrick: Hohe Fallzahlen in Mecklenburg-Vorpommern
Posted on: 08/05/2021, 05:30h.
Last updated on: 07/05/2021, 01:54h.
In Mecklenburg-Vorpommern ist es im laufenden Jahr bereits zu einer Vielzahl von Versuchen des Gewinnspiel-Betrugs und ?hnlicher Trickstraftaten zum Nachteil ?lterer Menschen gekommen. Dies gab das zust?ndige Landeskriminalamt in dieser Woche bekannt. Die gute Nachricht: Die Anzeigebereitschaft bei derartigen Delikten ist hoch. Zudem blieb es in über 90 % der gemeldeten F?lle beim Versuch.
Knapp 900.000 Euro Schaden im 1. Quartal 2021
Wie das LKA-MV in seinem aktuellen Statement mitteilt, habe es im ersten Quartal dieses Jahres deutlich mehr Trickstraftaten zum Nachteil ?lterer Menschen gegeben als im Vorjahreszeitraum.
Seien von Januar bis April 2019 698 F?lle von falschen Gewinnspiel-Versprechen, Enkeltrick und Co. zur Anzeige gebracht worden, habe sich die Zahl im laufenden Jahr um 96 auf 794 einschl?gige Straftaten erh?ht.
Zwar sei es in 727 der F?lle nicht zur übergabe von Geld oder Wertsachen gekommen, dennoch beziffere sich der bislang entstandene Gesamtschaden auf 882.954 Euro. Durchschnittlich habe somit jede vollendete Tat mit 13.178 Euro zu Buche geschlagen.
Angeführt wird die Liste der Betrugsversuche, bei denen betagte Opfer in MV um ihre Ersparnisse gebracht werden sollten, von der sogenannten ?Enkeltrick“-Masche (272 F?lle, 88.000 Euro Schaden).
Bei dieser suggerieren die meist im Ausland sitzenden T?ter, in einem engen Verwandtschaftsverh?ltnis zum Angerufenen zu stehen und aufgrund einer Notlage dringend finanzielle Unterstützung zu ben?tigen. Die oftmals unter Einsatz massiven emotionalen Drucks erpresste Beute wird sodann von Mittelsleuten beim Opfer abgeholt.
Variantenreicher Trickbetrug
Beliebtheit unter T?tern erfreue sich 2021 auch der Betrug mithilfe falscher Gewinnversprechen. Bei der Masche, die dem LKA zufolge in diesem Jahr in Mecklenburg-Vorpommern bislang 146-mal zur Anzeige gebracht worden sei, stellten die Betrüger dem potenziellen Opfer die Auszahlung eines hohen Gewinns in Aussicht.
Um an das Geld zu gelangen, müsse der angebliche Gewinner jedoch in Vorleistung treten. F?llig würden angeblich Transportkosten, Rechtsanwalts-, Notar- oder Bearbeitungsgebühren.
Das LKA führt aus:
Im laufenden Jahr wurden die Gesch?digten am h?ufigsten dazu aufgefordert, Prepaid-Karten für Online-K?ufe, wie z. B. Google Play, zu erwerben (57 F?lle). Die individuelle Nummer (PIN) der Karten wird dann von den Betrügern unter einem Vorwand erfragt. Daneben wurden die Gesch?digten in 31 F?llen gebeten, die Gebühr für ihren Gewinn in bar zu bezahlen oder per Bargeldtransfer zu überweisen.
Insgesamt seien Gewinnspiel-Betrüger im ersten Quartal 2021 bei ihren Versuchen in MV 15-mal erfolgreich gewesen. Der entstandene Schaden belaufe sich auf 27.000 Euro. Weitere 37-mal seien unterschiedliche Maschen kombiniert worden.
So h?tten sich T?ter beispielsweise als Angeh?rige der Staatsanwaltschaft ausgegeben, die angeblich wegen eines nicht-gezahlten Gewinnspiel-Abonnements gegen die potenziellen Opfer ermittelten. Strafrechtlichen Konsequenzen k?nnten auch hier nur durch Zahlung eines mindestens dreistelligen Betrags verhindert werden.
In seiner Mitteilung empfiehlt das LKA, stets wachsam zu bleiben. So k?nnen beispielsweise die Identit?t angeblich verwandter oder bekannter Anrufer durch Rückruf auf deren bereits bekannte Nummer geprüft werden. Beim Verdacht, es mit Trickbetrügern zu tun zu haben, r?t das LKA, den Notruf zu w?hlen.
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