Sexuelle Bel?stigung und Diskriminierung: Klage gegen Spieleentwickler Activision Blizzard
Posted on: 24/07/2021, 05:30h.
Last updated on: 23/07/2021, 02:14h.
Das ?California Department of Fair Employment and Housing” (DFEH) hat nach zwei Jahren Ermittlung eine Klage gegen den US-amerikanischen Spieleentwickler Activision Blizzard eingereicht. Weibliche Angestellte sollen im Unternehmen sexueller Bel?stigung, ungleicher Bezahlung und Diskriminierung ausgesetzt gewesen sein. Dies berichtete das Nachrichtenportal CNN [Seite auf Englisch] am Donnerstag.
Zuvor habe die DFEH versucht, besagte Missst?nde in einem Schlichtungsverfahren au?ergerichtlich zu kl?ren. Allerdings h?tten die Probleme nicht gel?st werden k?nnen, weshalb der juristische Weg eingeschlagen worden sei.
Die Vorwürfe gegen den erfolgreichen Spieleentwickler Activision Blizzard, der unter anderem popul?re Spiele wie World of Warcraft und Call of Duty ver?ffentlicht hat, sind zahlreich. So hei?t es etwa in der 20-seitigen Klageschrift [Dokument auf Englisch]:
Sexismus plagt die M?nner-dominierte Gaming-Industrie seit Jahrzehnten, und dies hat sich in den letzten Jahren noch weiter verst?rkt. Frauen und M?dchen machen mittlerweile fast die H?lfte aller Gamer in Amerika aus, aber die Gaming-Industrie richtet sich weiter an M?nner, auch in Kalifornien.
Arbeits-Kultur wie in einer Studentenverbindung
Zu den Vorwürfen z?hlen Aussagen, dass nur wei?e M?nner die Chance auf die Top-Stellen im Unternehmen h?tten. Sollten Frauen es dennoch schaffen, die Chefetagen zu erreichen, würden sie schlechter bezahlt und erhielten weniger Bonus-Zahlungen als die m?nnlichen Kollegen.
Zudem seien Frauen st?ndig sexueller Bel?stigungen in Form von anzüglichen Kommentaren und Avancen ausgesetzt. Wenn Frauen sich beim Management beschwerten, bleibe dies ohne Folgen.
Darüber hinaus wird in der Klageschrift der Vorwurf erhoben, dass die m?nnlichen Mitarbeiter w?hrend der Arbeit sehr viel Alkohol konsumierten und daraufhin unangemessenes Verhalten an den Tag legten. Bei Activision Blizzard soll eine Arbeitskultur herrschen, die mit einer Studentenverbindung vergleichbar sei.
Besonders schwer dürfte wiegen, dass eine Angestellte Selbstmord begangen habe, w?hrend sie sich gemeinsam mit ihrem Vorgesetzten auf Gesch?ftsreise befunden habe. Der Mann soll seine Mitarbeiterin vorher massiv sexuell bel?stigt haben.
Activision Blizzard dementiert Vorwürfe
Der Konzern hat derweil in einer Stellungnahme die Vorwürfe in aller Sch?rfe dementiert und bezeichnete das Vorgehen der Beh?rde als ?besch?mend und unprofessionell“. Es seien im Unternehmen bereits alle notwendigen Schritte unternommen worden, um diskriminierendes Verhalten zu unterbinden.
Kelvin Liu, Director of Corporate Communications bei Activision Blizzard, erkl?rte der CNN gegenüber:
Wir legen Wert auf Vielfalt und streben danach, einen Arbeitsplatz zu f?rdern, der Inklusion für alle bietet. In unserem Unternehmen oder unserer Branche oder in irgendeiner Branche ist kein Platz für sexuelles Fehlverhalten oder Bel?stigung jeglicher Art.
Das Bild, das die DFEH zeichne, beschreibe nicht das Arbeitsklima von Activision Blizzard von heute. In den letzten Jahren seien bedeutende ?nderungen vorgenommen worden, um die Unternehmenskultur zu verbessern.
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