Keine Bestechung durch Poker-K?nig? Verfahren gegen ?sterreichs Ex-Vizekanzler Strache eingestellt
Posted on: 04/01/2022, 02:22h.
Last updated on: 04/01/2022, 02:22h.
Seit der Ver?ffentlichung des sogenannten ?Ibiza-Videos“ 2019 sorgt der ?sterreichische Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache immer wieder für Negativschlagzeilen. Eines der gegen ihn eingeleiteten Verfahren wegen mutma?licher Korruption ist nun eingestellt worden. Wie der Standard am Dienstag berichtete, gehe es darin um den Vorwurf der Bestechung seitens des ?Poker-K?nigs“ Peter Zanoni.
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hatte auf Grundlage diverser Chat-Nachrichten gegen Strache und Zanoni ermittelt. So soll der mittlerweile insolvente Poker-Casinobetreiber Zanoni dem Politiker von seiner Yacht in Italien erz?hlt haben.
Die Staatsanwaltschaft hatte dies zun?chst als eine Einladung auf ebendiese Yacht interpretiert. Daraus resultierte der Vorwurf der Bestechung. Strache wurde beschuldigt, sich im Gegenzug für den mutma?lichen Yachturlaub für eine Gesetzes?nderung im Sinne Zanonis eingesetzt zu haben.
Peter Zanoni war der Gründer und Inhaber der zw?lf Concord Card Casinos in ?sterreich. 1993 er?ffnete er das erste Poker-Casino und erarbeitete sich damit den Spitznamen ?Poker-K?nig“. Aufgrund der ?sterreichischen Steuergesetzgebung erwies sich sein Gesch?ft jedoch mit den Jahren als zunehmend unrentabel. Nachdem die Beh?rden schlie?lich eine Steuerrückzahlung von mehr als 600 Mio. Euro forderten, meldete Zanoni 2020 schlie?lich Insolvenz an.
Tats?chlich hatte Strache seit Jahren an die Regierung appelliert, die Steuerregelungen für Poker-Spiele zu ?ndern. So sieht das Gesetz derzeit vor, dass Poker-Betreiber Steuern auf die Spielereins?tze zahlen müssen. Da ein Gro?teil der Eins?tze jedoch wieder in Form von Gewinnen an die Spieler ausgezahlt wird, bleibt für den Veranstalter nach Abzug der Steuer kaum etwas oder auch gar nichts übrig. Im schlimmsten Fall zahlt der Betreiber sogar drauf.
Straches Einsatz habe jedoch seiner Aussage zufolge nichts mit Bestechung seitens Zanoni zu tun. Die Chat-Gespr?che über dessen Yacht seien rein informativ gewesen. Letztendlich habe auch die WKStA nichts Konkretes nachweisen k?nnen.
Verfahrenskosten laut Anwalt existenzbedrohend
Auch wenn die Einstellung des Verfahrens ein weiterer ?Etappensieg“ für Strache sei, k?men die Verfahren den Politiker teuer zu stehen, so der Standard. Tats?chlich sei es bereits das fünfte Verfahren rund um mutma?liche Korruption, welches eingestellt worden war. Nichtsdestoweniger bleibe der FP?ler jedes Mal auf den Kosten sitzen.
Straches Anwalt Johann Pauer kommentiert gegenüber den Medien:
Es ist bereits das fünfte Strafverfahren, dass gegen meinen Mandanten eingestellt wurde, ohne dass dieser die aufgewendeten Verteidigungskosten ersetzt bekommen hat. Im Gegenteil: Es wurden sogar seine Ersparnisse beschlagnahmt, so dass die weitere Verteidigung massiv erschwert wird.
Rein finanziell mache es für Strache somit keinen Unterschied mehr, ob er freigesprochen oder verurteilt werde, so Pauer weiter. Die Verfahren selbst seien ?existenzbedrohend“ für den Politiker.
Dieser habe mittlerweile sogar so weit gehen müssen, seine Follower auf diversen Social-Media-Accounts um Spenden zu bitten. Dafür habe er laut seinem Anwalt ?einige H?me einstecken müssen“. Wie viel finanzielle Unterstützung Strache auf diesem Wege bislang bekommen hat, ist der ?ffentlichkeit jedoch nicht bekannt.
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What a completely ridiculous ordinance.