Geldw?sche: Casino-Konzern Star verbucht Glücksspielgelder als übernachtungskosten
Posted on: 18/03/2022, 04:44h.
Last updated on: 18/03/2022, 09:26h.
In Australien droht ein neuer Casino-Skandal. Statt des von Aff?ren gebeutelten Casino-Konzerns Crown Resorts sitzt dieses Mal jedoch Konkurrent Star Entertainment auf der Anklagebank. Das Unternehmen hat zugegeben, millionenschwere Glücksspieltransaktionen chinesischer Spieler als übernachtungskosten für seine Hotels verschleiert und damit Geldw?sche in gro?em Stil begangen zu haben.
Am ersten Tag der Anh?rung führender Star-Manager vor einer Untersuchungskommission des Bundesstaates New South Wales sagten am Donnerstag Finanzchef Harry Theodore und Justiziar Oliver White aus. Beide gaben zu, in die strittigen Transaktionen im Jahr 2019 involviert gewesen zu sein.
900 Mio. AUD gewaschen
Dabei ging es um überweisungen in H?he von 900 Mio. AUD (597 Mio. Euro), die Spieler aus China an Star geleistet hatten. Diese wurden vom australischen NAB-Finanzinstitut sowie der chinesischen UnionPay Bank abgewickelt.
Nachdem Australiens Glücksspielbeh?rden intensiv gegen Wettbewerber Crown Resorts wegen krimineller Aktivit?ten und der Zusammenarbeit mit umstrittenen Junket-Anbietern ermittelt haben, steht nun die Star Entertainment Group im Fokus der Kontrollen. Auch dort geht es um die Prüfung der Eignung des Star-Managements zur Führung eines Casinos. Im schlimmsten Fall droht dem Glücksspielkonzern die Aberkennung seiner lukrativen Casino-Lizenzen.
Da beide Finanzinstitute Zahlungen für Glücksspielzwecke ausschlie?en, wurden die Zahlungen über Star-Hotels als übernachtungskosten deklariert. Danach wurden die Betr?ge von den Konten der Hotels auf die Kundenkonten umgeleitet, die die finanzkr?ftigen VIP-Spieler aus China bei den Star-Casinos unterhielten.
Erstmals aufgefallen sei diese Form der Geldw?sche Mitarbeitern der NAB-Bank. Diese h?tten Star im Juni darauf hingewiesen, dass ?hohe Summen an Glücksspieltransaktionen“ als Hotelkosten ausgewiesen worden seien.
Falsche Angaben trotz Bedenken?
Daraufhin antwortete Stars damals zust?ndige Finanzaufseherin Paulinka Dudek, dass die chinesischen Kartenbesitzer übernachtungskosten beglichen h?tten und schickte zum Beleg entsprechende Rechnungen.
Vor der Kommission gab Dudek an, dass sie bezüglich des Vorgehens Bedenken gehabt habe. Ihr sei jedoch mitgeteilt worden, dass die Strategie auf Managementebene abgesegnet worden sei.
Auf die Frage des Kommissionsvorsitzenden Adam Bell, ob Dudek die offensichtlich irregul?re Prozedur nicht dem Management gegenüber entschiedener h?tte anprangern müssen, antwortete die Star-Finanzexpertin:
Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich einen Prozess in Frage stellen konnte, der bei The Star schon sehr lange besteht.
Sie erkl?rte, dass ihre NAB gegenüber gemachten Angaben ?absolut irreführend“ gewesen seien. Trotzdem habe das Vorgehen Bestand gehabt, bis die Bank die Transaktionen ab M?rz 2020 nicht mehr akzeptiert habe.
Vertreter von Star bekr?ftigten gegenüber australischen Medien nichtsdestotrotz, dass die Bek?mpfung krimineller Aktivit?ten h?chste Priorit?t genie?e. Der weitere Verlauf der ?ffentlichen Untersuchung wird zeigen, ob diese Aussage weiterhin Bestand haben kann.
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