Australien: Mangelnder Spielerschutz in den Casinos der Star Entertainment Group?
Posted on: 24/08/2022, 12:52h.
Last updated on: 25/08/2022, 08:14h.
Am gestrigen Dienstag hat die Landesregierung in Brisbane, Australien, mit ihren Untersuchungen des Casino-Betreibers Star Entertainment Group begonnen. Es soll eine Entscheidung herbeigeführt werden, ob das Unternehmen seine Lizenzen im Bundesstaat Queensland behalten darf.
Befragungen von Problemspielern h?tten ergeben, dass die Spielerschutzma?nahmen der Casinos nur unzureichend seien. Dies berichtete das Nachrichtenportal ABC Net [Seite auf Englisch] am Dienstag.
Star Entertainment betreibt derzeit zwei Casinos in Queensland, The Star Gold Coast und Treasury Brisbane. Derzeit entsteht das milliardenschwere Casinoprojekt Queen’s Wharf im Stadtzentrum von Brisbane, das n?chstes Jahr er?ffnet werden soll.
Problemspieler aktiv zu Casinobesuch ermutigt?
Zeugenaussagen zufolge seien einige Personen aktiv ermutigt worden, eines der Casinos in Queensland zu besuchen. Laut ABC Net sei ein High Roller, der in einem Casino in Sydney gesperrt worden sei, mit einem Privatjet nach Queensland geflogen worden.
Besagter Spieler habe zudem eine Rolex-Uhr im Wert von 50.000 AUD als Geburtstagsgeschenk für seine Loyalit?t sowie über 30.000 AUD Entsch?digungszahlungen für Verluste erhalten. Die Liste der Vergünstigungen, die er zwischen 2015 und 2021 erhalten habe, umfasse 719 Seiten, so ABC Net.
Ein weiterer Zeuge, der bei der Anh?rung als ?Zeuge A“ aufgeführt wurde, erz?hlte, dass er zehn Jahre lang mit seiner Spielsucht gek?mpft habe. Dies habe unter anderem zu schwerwiegenden famili?ren Problemen geführt. Es habe Zeiten gegeben, in denen er versucht habe, sich von den Spielst?tten auszuschlie?en. Dies habe allerdings nicht funktioniert.
L?sungen für einen effizienten Spielerschutz
Das Gremium stellte die Frage, welche Ma?nahmen getroffen werden müssten, um einen effizienten Spielerschutz zu gew?hrleisten. So wurde auch Junior Toleafoa, Manager für verantwortungsbewusstes Spielen bei der Star-Gruppe, gefragt, ob Casinomitarbeiter die besten Ansprechpartner für potenzielle Glücksspieler seien.
Toleafoa erkl?rte:
Viele dieser Leute [Casinomitarbeiter] sind schon seit 10 bis 20 Jahren dort, daher ist ihr Verst?ndnis und ihre Beziehung zu den Kunden wichtig. […] Ich denke, dass wir als Betreiber die Verantwortung haben, nicht nur die Dienstleistungen zu erbringen, sondern uns auch um sie [die Kunden] zu kümmern und diese Probleme zu erkennen.
Zeuge A habe sich dafür ausgesprochen, dass externe Experten oder Mitarbeiter der Glücksspielhilfe diese Rolle übernehmen sollten. Für ihn sei es nicht nachvollziehbar, dass die überwachung der Spieler den Casinomitarbeitern obliege. Diese gerieten so in einen Interessenkonflikt.
Toleafoa sagte, er sei offen für die Idee, dass sich eine dritte Partei an potenzielle Problemspieler wende. Allerdings fordere diese Aufgabe eine Menge Erfahrung und regelm??ige Interaktion mit den Leuten.
L?sungen wie Selbstausschlüsse seien ebenfalls diskutiert worden. Toleafoa erkl?rte, dies sei ein gangbarer Weg, doch Problemspieler seien h?ufig nicht dazu in der Lage, rationale Entscheidungen zu treffen.
Wir würden ihnen den Selbstausschluss anbieten, aber sie würden ihn wahrscheinlich nicht annehmen.
Star habe in jedem seiner Casinos Mitarbeiter, die dafür zust?ndig seien, problematische Spieler zu identifizieren und ihnen zu helfen.
Ob derartige Ma?nahmen ausreichen, damit Star Entertainment nach der Untersuchung der Landesregierung in Brisbane seine Lizenzen behalten darf, ist derzeit noch offen. Die Untersuchung soll in dieser Woche noch fortgesetzt werden.
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