Aktuelle Studie: Automatenwirtschaft im Aufw?rtstrend
Posted on: 08/03/2024, 09:01h.
Last updated on: 08/03/2024, 09:01h.
Die Ums?tze der Automatenwirtschaft befinden sich im Aufw?rtstrend. Dies zeigt die am Donnerstag ver?ffentlichte Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft K?ln Consult GmbH (IW Consult) auf.
Die Untersuchung ?Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Unterhaltungsautomatenwirtschaft 2022“ wurde vom Verband Die Deutsche Automatenwirtschaft in Auftrag gegeben. Sie bietet wirtschaftliche Kennzahlen für die Zeit nach den durch die Corona-Pandemie bedingten Einschr?nkungen.
Steigende Ums?tze der Automatenwirtschaft
Wie die Studie aufzeigt, erwirtschafteten die Automatenaufstellunternehmen 2022 rund 4,46 Mrd. EUR Nettoumsatz durch den Betrieb von Unterhaltungs- und Geldspielger?ten. Im Jahr 2021 hatte dieser Betrag noch bei 2,9 Mrd. EUR gelegen.
Die Automatenhersteller dagegen verzeichneten ein Minus im Jahresvergleich. Nahmen sie 2021 noch 577 Mio. EUR ein, generierten sie 2022 einen Umsatz von 561 Mio. EUR. Gleichwohl stieg der Gesamtumsatz der Automatenwirtschaft um rund 44 % von 3,5 Mrd. EUR im Jahr 2021 auf 5,0 Mrd. EUR 2022 an.
Trotz des Anstiegs konnte das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht werden. So lag der Umsatz der Branche 2022 noch um 11 % niedriger als im Jahr 2019. In diesem hatte der Nettoumsatz 5,7 Mrd. EUR erreicht.
Die Forscher resümieren:
Der bereits vorher zu beobachtende rückl?ufige Trend der Branche h?lt auch nach Corona an, wie die Zahlen in dieser Studie zeigen. Zwar ist eine Erholung im Vergleich zu den Jahren 2020 und 2021, die stark von den Einschr?nkungen der Corona-Pandemie betroffen waren, zu beobachten. Die wirtschaftlichen Kennzahlen erreichen aber nicht das Vorkrisenniveau.
Seit dem Jahr 2017 sei IW Consult zufolge zu beobachten, dass sowohl die Ums?tze als auch die Anzahl der Spielautomaten zurückgehen. Dies sei ein wichtiger Indikator für die langfristige Entwicklung des Marktes. Anders als die Umsatzzahlen reagiere die Zahl der Spielautomaten deutlich langsamer auf Ver?nderungen.
Für das Jahr 2021 verzeichnete IW Consult noch 180.000 Spielautomaten. Im Jahr 2022 sank deren Anzahl auf nur noch 161.000. Noch deutlicher als im Jahresvergleich zeige sich die Differenz im Vergleich zum Jahr 2019. Damals gab es in Deutschland noch 225.000 Spielautomaten.
Zahlreiche Schlie?ungen aufgrund von Mindestabstandsbestimmungen
Als einen entscheidenden Grund für den Rückgang führt die Studie das Ende der übergangsfristen für Bestandsspielhallen in Zusammenhang mit dem Glücksspielstaatsvertrag 2012 an. Die in diesem gültigen übergangsfristen hatten bis 2017 die Schlie?ung von Betrieben verhindert, die Mindest- und Mehrfachspielhallenbestimmungen nicht einhalten konnten.
Viele Bundel?nder legten zudem im Zuge des GlüStV 2021 und dessen Neubestimmungen neue Mindestabst?nde fest. Der Tiefpunkt in Bezug auf die Reduzierung der Spielautomaten sei den Forschern zufolge daher noch nicht erreicht. Bislang gebe es noch immer unklare rechtliche Bedingungen und anh?ngige Gerichtsverfahren. Dies führe dazu, dass der Marktabbau sich verz?gere.
Parallel zum Rückgang des legalen Automatenmarktes sei IW Consult zufolge eine Zunahme des illegalen Marktes zu beobachten. So hei?t es in der Studie:
Illegale Spielorte entstanden vermehrt. Beispielsweise dokumentiert Jürgen Trümper, seinerzeit Gesch?ftsführer des Arbeitskreises gegen Spielsucht, in seiner vorgelegten Feldstudie ?Einblicke in den illegalen Glücksspielmarkt“, dass in 62 Prozent der Kommunen die Aufstellung von illegalen Glücksspielger?ten festzustellen ist (Trümper, 2020).
Der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert gehe zudem davon aus, dass jedes dritte Ger?t in der Bundesrepublik ein illegaler Spielautomat sei.
Die Zunahme des illegalen Glücksspiels sei ein Zeichen dafür, dass das legale Angebot nicht mehr ausreichend sei. Dementsprechend k?nne es auch der Aufgabe, Spieler in den legalen Markt zu kanalisieren, nicht mehr gerecht werden.
Ob sich dieser Trend weiter fortsetzen wird oder ob sich in der Automatenbranche künftig weitere Erholungstendenzen abzeichnen, werden Folgestudien zeigen müssen.
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