Diebstahl von Firmengeldern für Casinospiel
Posted on: 20/03/2018, 12:00h.
Last updated on: 20/03/2018, 11:32h.
Um seine seine Schulden zu tilgen, hat ein Angestellter eines Autohandels in Kiel von seinem Arbeitgeber insgesamt 78.000 Euro entwendet. Jetzt wurde er für den Diebstahl vom Gericht zu einer Bew?hrungsstrafe verurteilt.
Mit einer glimpflichen Strafe kam der ehemalige Mitarbeiter eines Kieler Autohauses davon. Für die Veruntreuung von mehreren zehntausend Euro wurde der Mann zu einer Freiheitsstrafe von insgesamt zehn Monaten auf Bew?hrung verurteilt. Strafmildernd wirkte sich das volle Gest?ndnis des Angeklagten aus, der seine Taten umfassend zugab. Demnach hatte er Ende 2016 w?hrend seiner Dienstzeit insgesamt 78.000 Euro entwendet. Auch die positive Zukunftsprognose des therapiewilligen Angeklagten wurde bei der Urteilsverkündung positiv berücksichtigt. Demnach will der Mann mit seiner Fachhochschulreife nun einen anderen Beruf w?hlen.
Von Dezember 2016 bis Februar 2017 hatte der Mann, der damals als Security-Mitarbeiter bei dem Unternehmen angestellt war, das Geld im Casino von Kiel verspielt. Vor Gericht gab er an, sich nicht als spielsüchtig zu bezeichnen. Eine Fachklinik, in die er zwischenzeitlich für eine Therapie überwiesen worden war, attestierte ihm jedoch eine gewisse psychische Anf?lligkeit. Darunter seien auch psychotische Symptome und die Wahrnehmung übersinnlicher Ph?nomene.
Gestohlenes Geld als Casino-Startkapital geplant
Dies erkl?rt vielleicht die Intention des zuvor bereits mit über zehntausend Euro verschuldeten Mannes. Denn anstatt das Geld zu stehlen und zur Begleichung seiner Schulden zu nutzen, sah er die entwendete Summe als eine Art Startkapital. Das Geld wollte er demnach in der Spielbank einsetzen, um daraus ein gro?es Plus zu erwirtschaften. Als Ziel der geplanten Geldvermehrung w?hlte der Angeklagte die auf einem attraktiven Areal an der F?rde gelegene Spielbank der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel. Nachdem seine Taktik nicht aufgegangen war, stellt der Mann seine Besuche im Casino ein und legte keinerlei auff?lliges Spielverhalten mehr an den Tag.
Da der Angeklagte relativ schnell zum Kreis der des Diebstahls Verd?chtigten z?hlte, kam er allerdings auch nicht mehr dazu, die gesamte Summe zu verspielen. So wurden noch 3.500 Euro des gestohlenen Geldes sichergestellt. Sie waren ganz klassisch unter dem Bett versteckt. Neben der zehnmonatigen Bew?hrungsstrafe wurde die Einziehung der restlichen Schadenssumme von 74.500 Euro angeordnet.
Diebst?hle zur Finanzierung von Spielsucht nicht ungew?hnlich
Der Mann aus Kiel ist beileibe kein Einzelfall. So kommen vergleichsweise h?ufig F?lle vor Gericht, bei denen Angestellte Gelder ihrer Arbeitgeber stehlen, um ihre ausufernde Spielsucht zu finanzieren. Oft geht es dabei um sehr viel h?here Betr?ge, um die die Unternehmen von ihren Besch?ftigten betrogen werden.
In diesem Zusammenhang muss sich gerade eine Frau aus Berlin vor Gericht verantworten. Die als Buchhalterin in diversen Unternehmen besch?ftigte Angeklagte hatte bei dreien ihrer Arbeitgeber die stolze Summe von insgesamt 1,4 Millionen Euro unterschlagen. Im Unterschied zum Fall aus Kiel beklagt die Frau jedoch ernsthafte Spielsuchtprobleme. Zur Finanzierung ihrer Sucht veruntreute sie den Millionenbetrag, den sie bei unz?hligen Sitzungen in Online Casinos verspielte.
Sie begann demnach bereits 2010 damit, heimlich und von der Familie unentdeckt, nachts zu spielen, bis ihr damaliges Gehalt nicht mehr ausreichte, um die Eins?tze zu t?tigen. 2012 sei sie dann auf die Idee gekommen, Gelder von den Konten ihrer Arbeitgeber abzuzweigen, um damit weiter in den Online Casinos zocken zu k?nnen.
Angesichts der Schadensh?he kann die Frau nicht damit rechnen, ?hnlich glimpflich davonzukommen. Ihr drohen bis zu vier Jahre Freiheitsstrafe und ein Strafbefehl über das veruntreute Geld.