Suchtbeauftragter fordert Verzicht auf Sportwettenwerbung bei der Fu?ball-EM
Posted on: 17/05/2023, 09:58h.
Last updated on: 17/05/2023, 10:19h.
In Deutschland üben Spielerschützer seit L?ngerem Kritik an der aus ihrer Sicht grassierenden Sportwettenwerbung. Nun forderte Burkhard Blienert, Suchtbeauftragter der Bundesregierung, eine Einschr?nkung der Werbung rund um die im kommenden Jahr in Deutschland ausgetragene Fu?ball-EM. Vertreter des Deutschen Sportwettenverbands DSWV sprachen sich umgehend gegen einen Verzicht aus.
Gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa) erkl?rte Blienert, dass die Fu?ball-EM 2024 ein Fu?ballfest sein solle. Sie stelle ein Gro?ereignis dar, welches in ganz Europa mit Begeisterung verfolgt werde.
Für eine EM ohne Sportwettenwerbung
Ein so gro?es Event solle nach M?glichkeit ?nicht durch Werbung für ein riskantes Verhalten begleitet“ werden, so der Suchtbeauftragte. Blienert sagte der dpa gegenüber:
Wir k?nnen als Bundesrepublik Deutschland ein starkes Zeichen setzen, dass wir die Risiken durch Sportwetten ernst nehmen und werbefrei in die Spiele gehen.
Wenn es nach dem SPD-Politiker ginge, sollte die Verbreitung der Sportwettenwerbung generell eingeschr?nkt werden. So trat er in dem dpa-Interview dafür ein, die Werbung für Sportwetten nicht mehr rund um die Uhr zuzulassen.
Dabei gehe es haupts?chlich um ein Werbeverbot zur abendlichen Hauptsendezeit. Statt einer Werbung zur Primetime solle die Ausstrahlung h?chstens nach 23.00 Uhr erlaubt sein.
Gegenwind vom Sportwettenverband
Bei Vertretern aus der Sportwetten-Branche stie?en die Vorschl?ge des Suchtbeauftragten auf wenig Verst?ndnis. Die Regelungen für Sportwettenwerbung in Deutschland seien seit dem Jahr 2021 im Glücksspielstaatsvertrag festgelegt. Dies gelte auch für die Fu?ball-EM.
Neben den Buchmachern profitiert in Deutschland auch der Staat in erheblichem Umfang von Sportwetten und Co. Insgesamt generierte die Glücksspiel-Wirtschaft im vergangenen Jahr Steuereinnahmen in H?he von 2,42 Mrd. Euro. Allein aus dem Bereich Sportwetten flossen 432 Mio. Euro an den Fiskus.
DSWV-Pr?sident Matthias Dahms hielt Medien gegenüber eine Fu?ball-EM ohne Sportwettenwerbung für unrealistisch. Er k?nne ausschlie?en, dass es im kommenden Jahr zu einem Werbeverbot für Sportwetten komme.
Grund dafür sei, dass der Glücksspielstaatsvertrag entsprechend ge?ndert werden müsste. Dies sei seines Erachtens in der Kürze der Zeit unm?glich. Zudem sei ein solcher Schritt nach Ansicht Dahms unter den 16 Bundesl?ndern nicht mehrheitsf?hig.
Auch ein freiwilliger Verzicht der Anbieter sei nahezu ausgeschlossen. Dazu sei die Werbung in dem wettbewerbsintensiven Markt für Wettanbieter zu bedeutend. Es ist somit zweifelhaft, ob die Initiative des Suchbeauftragten erfolgreich sein wird.
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