Illegales Glücksspiel: Züricher Polizei nimmt Glücksspiel-Mafiaboss fest
Posted on: 19/09/2023, 10:39h.
Last updated on: 19/09/2023, 10:41h.
Der Züricher Polizei ist ein Schlag gegen das illegale Glücksspiel gelungen. Wie die Kantonspolizei am Montag bekanntgab, hat sie den Kopf einer schweizweit agierenden Online-Glücksspiel-Bande sowie weitere vier Mitstreiter festgenommen.
Die Verd?chtigen im Alter zwischen 30 und 45 Jahren sollen fünf Jahre lang illegale Online-Glücksspiele in der Schweiz verbreitet haben. Dabei h?tten sie Ums?tze in dreistelliger Millionenh?he erwirtschaftet. Nun jedoch sei den Beamten die Festnahme gelungen. So hei?t es in der gemeinsamen Mitteilung der Staatsanwaltschaft II und der Kantonspolizei Zürich:
Am Donnerstagmorgen verhaftete die Kantonspolizei in den Kantonen Zürich und Aargau die fünf Tatverd?chtigen an ihren Wohnorten. Die Polizei durchsuchte die Wohnungen und weitere ?rtlichkeiten. Dabei machte sie diverse Sicherstellungen.
Den Verhaftungen sei eine Untersuchung vorausgegangen, die die Staatsanwaltschaft II des Kantons Zürich bereits im Jahr 2019 eingeleitet hatte.
Illegale Glücksspiel trotz der Sperrung von Webseiten
Angaben des Schweizer Radio und Fernsehens (SRF) zufolge habe der Kopf des illegalen Glücksspielnetzes über mehrere Kantone hinweg gearbeitet. Dabei habe er mit IT-Spezialisten, Geldeintreibern und illegalen Spiellokalen kooperiert.
Kern des Gesch?fts seien illegale Online-Glücksspielangebote wie siskowin.com, solobet.com oder sportwin.com gewesen. Diese h?tten die Schweizer Beh?rden zwar immer wieder gesperrt, sie seien aber unter leicht ver?nderten Namen stets neu er?ffnet worden.
In der Schweiz dürfen Online-Glücksspiele ausschlie?lich von den 21 hierfür lizenzierten Spielbanken angeboten werden. Gegen unlizenziertes Online-Glücksspiel gehen die Beh?rden mit Zugangssperren vor. Die Liste der Webseiten, die in der Schweiz auf diese Weise bereits gesperrt wurden, ist mittlerweile auf 1.346 (Stand 29.08.2023) angestiegen. Im September 2019, neun Monate nach Inkrafttreten des Schweizer Geldspielgesetzes, waren lediglich 39 Domains in der Sperrliste verzeichnet.
Für seine Machenschaften soll der Boss des illegalen Glücksspielrings unter anderem den Zahlungsanbieter AntePay genutzt haben. Der Zahlungsanbieter sorgte bereits im Herbst des vergangenen Jahres für Medienaufsehen.
Gemeinsame Recherchen des SRF und der Investigativ-Journalisten des Vereins Reflekt zeigten bereits zu dieser Zeit auf, wie AntePay für illegales Online-Glücksspiel sowie für illegales Glücksspiel in Lokalen verwendet wurde.
Dem Staat entgehen durch das illegale Glücksspiel Millionenbetr?ge in Form von Steuern. Schwerwiegend sei Angaben der Eidgen?ssischen Spielbankenkommission zufolge jedoch auch, dass die Gewinne aus dem illegalen Glücksspiel für schwere Delikte wie den Handel mit Menschen oder Drogen genutzt würden.
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