Italien: Glücksspiel-Beh?rde und E-Sport-Vertreter diskutieren Regulierung der Branche
Posted on: 12/05/2022, 01:03h.
Last updated on: 12/05/2022, 01:03h.
Die in Italien für die Glücksspiel-Regulierung zust?ndige Akzisen-, Staatsmonopol- und Zollverwaltungsbeh?rde (ADM) hat sich auf ein Gespr?ch mit der E-Sport-Branche eingelassen. Repr?sentanten der Beh?rde h?tten sich am Mittwoch mit dem Betreiber von Esport Palace, einer der gr??ten E-Sport-Hallen des Landes, zusammengesetzt. Diskutiert worden sei die regulatorische Ungewissheit der Branche, berichtet die Zeitung La Repubblica [Seite auf Italienisch].
Um ein dringendes Gespr?ch gebeten habe Esport-Palace-Inhaber Alessio Cicolari, nachdem Beamte der ADM Anfang Mai ohne Vorwarnung und eindeutige Rechtslage s?mtliche Gaming-PCs seiner Einrichtung konfisziert haben. Drei weitere E-Sport- und Gaming-Hallen seien ebenfalls von der ?Glücksspiel-Razzia“ betroffen gewesen.
Als Begründung für die Beschlagnahme der Ger?te und die in dem Zusammenhang ausgestellten Geldstrafen von bis zu 50.000 Euro pro Ger?t habe die ADM angegeben, dass es sich um nicht konzessionierte Spielger?te handle. Die Beh?rde habe sich dabei jedoch ?f?lschlicherweise“ auf die geltende Glücksspiel-Gesetzgebung berufen, erkl?rte Cicolari.
Gaming und E-Sport (k)ein Glücksspiel?
Nachdem der Vorfall sogar im italienischen Parlament für Aufruhr und Forderungen nach einer Prüfung der Gesetzgebung gesorgt habe, habe nun auch die ADM eingesehen, dass Handlungsbedarf herrsche. Tats?chlich gebe es n?mlich keine Gesetze zur Regulierung von Gaming- und E-Sport-Ausstattung.
Die drei am Gespr?ch beteiligten ADM-Manager, jeweils zust?ndig für die Bereiche Glücksspiel-Regulierung, Glücksspiel-Kontrollen und station?re Spielger?te, h?tten sich beim Austausch daher sehr kooperativ gezeigt, lobt Cicolari.
Es war ein sehr produktives Treffen, welches viele Stunden gedauert hat, weil es sehr viele Baustellen gibt. Wir haben begonnen, den Gesamtzusammenhang zu analysieren und ich habe unser Gesch?ft im Detail erkl?rt. Ich wei? sehr zu sch?tzen, dass sich die ADM bereit erkl?rt hat, uns zuzuh?ren und sich auf unsere Vorschl?ge für die n?chsten Schritte zu einer L?sung in der Streitfrage einzulassen.
Das Treffen am Mittwoch sei dabei jedoch erst der Anfang gewesen. So bedürfe es weiterer intensiver Diskussionen, um die aktuellen rechtlichen Probleme zu beleuchten und entsprechende L?sungen zu finden.
Dringende übergangsl?sung erforderlich
Dass noch in diesem Jahr ein neues Gesetz zur Regulierung von E-Sport und Gaming verabschiedet werden k?nnte, sei indes unwahrscheinlich. Eines der ersten Ergebnisse des gestrigen Gespr?chs sei daher gewesen, dass dringend an einer übergangsl?sung gearbeitet werden müsse.
Vor allem, was die bereits konfiszierten Gaming-Ger?te und ausgestellten Strafen betreffe, ben?tigten die E-Sport-Hallen-Betreiber Klarheit. Die ADM habe versichert, sich um die Angelegenheit zu kümmern.
Was die etwaigen Sanktionen betrifft, liegt dies in der Zust?ndigkeit der ADM und wir werden uns diesbezüglich mit dem Gesetzgeber auseinandersetzen. Ziel ist es, dass die künftige Gesetzgebung dann auch einen rückwirkenden Charakter hat.
Dies würde bedeuten, dass bereits bezahlte oder noch eingeforderte Strafen im Nachhinein für unrechtm??ig erkl?rt würden. Ob und wann die betroffenen E-Sport-Hallen indes ihre Ausstattung zurückerhalten, geht aus der Meldung nicht hervor.
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