Lizenzentzug: UKGC findet erhebliche M?ngel bei Online-Lotto-Betreiber IMME
Posted on: 23/12/2021, 01:33h.
Last updated on: 23/12/2021, 01:33h.
Die britische Glücksspiel-Aufsicht UKGC hat dem Online-Lotto-Betreiber International Multi-Media Entertainments Limited (IMME) mit sofortiger Wirkung die Lizenz entzogen. Grund seien erhebliche M?ngel in den Bereichen Spielerschutz, Sozialverantwortung und Geldw?sche-Pr?vention. Dies geht aus einem am Mittwoch ver?ffentlichten Ermittlungsbericht [Seite auf Englisch] der UKGC hervor.
IMME habe in Gro?britannien die Online-Lotto-Plattform lotteries.com betrieben. Darüber hinaus habe der Anbieter ein Online-Gesch?ft für Lotto-Tippgemeinschaften geführt, für welches keine Lizenz ben?tigt worden sei. über die Webseite thelotterycentre.com sei entsprechendes Marketing betrieben worden.
Das Marketing des Unternehmens sei nach den Untersuchungsergebnissen der UKGC jedoch sehr aggressiv gewesen. Nachdem die Beh?rde vermehrt Beschwerden über die Werbepraktiken des Betreibers erhalten habe, seien offizielle Untersuchungen eingeleitet worden.
Telefonterror bei Rentnern?
Dabei habe sich herausgestellt, dass Mitarbeiter von IMME zahlreiche Kunden exzessiv kontaktiert h?tten. Bei einer Kundin im Alter von über 90 Jahren sei mehrere Male pro Woche angerufen worden. Ein weiterer Kunde habe erkl?rt, alle 30 bis 40 Minuten angerufen worden zu sein. Habe er nicht geantwortet, habe IMME es bis zu sechsmal hintereinander versucht.
75 % der ?in aggressiver Weise“ kontaktierten Kunden seien ?lter als 60 Jahre, 20 % sogar ?lter als 80 Jahre. Wie die UKGC erkl?rt, habe das Unternehmen die besondere Gef?hrdung dieser Altersgruppe in Bezug auf das Glücksspiel ignoriert.
Die Marketing-Praktiken des Unternehmens seien jedoch nicht der einzige Kritikpunkt. Auch in den Bereichen Spielerschutz und Geldw?sche-Pr?ventionen habe IMME tiefgreifende M?ngel aufgewiesen. W?hrend das Unternehmen zu Werbezwecken permanent Kontakt zu Kunden aufgenommen habe, sei in Bezug auf Spielerschutz-Aspekte keine Kontaktaufnahme erfolgt. Die UKGC listet einige konkrete Fallbeispiele:
- Ein 78-j?hriger Kunde habe innerhalb von drei Monaten knapp 64.000 GBP auf der Webseite eingezahlt und verspielt. Der Mann sei zu keinem Zeitpunkt von IMME kontaktiert worden.
- Ein 74-j?hriger Kunde habe innerhalb von 8 Tagen mehr als 9,300 GBP eingezahlt und sei ebenfalls nicht kontaktiert worden.
- Ein 100-j?hriger Kunde habe in fünf Monaten knapp 24.000 GBP eingezahlt. Die H?he der Einzahlungen sei dabei stetig stark angestiegen, was ein klares Warnzeichen für problematisches Spiel sei. IMME habe nicht geprüft, woher die Gelder stammten.
- Zwei der ?Top-Kunden“ des Unternehmens in Bezug auf regelm??ige hohe Einzahlungen seien pensionierte Postboten gewesen. Diese h?tten innerhalb weniger Monate 20.345 respektive 16.207 GBP eingezahlt. Die Herkunft der Gelder sei nicht geprüft worden.
Insgesamt habe IMME der UKGC nicht aufzeigen k?nnen, inwieweit das Unternehmen für Spielerschutz sorge. Es habe so gut wie keine Interaktion mit Kunden gegeben, die gro?e Geldbetr?ge eingezahlt h?tten.
Glücksspiel-Aufsicht zeigt keine Gnade
Wie die Glücksspiel-Aufsicht erkl?rt, seien die aufgedeckten M?ngel derart gravierend, dass die Gesch?fte des Anbieters sofort einzustellen seien. Praktiken wie die von IMME würden von der UKGC keinesfalls toleriert. Helen Venn, Managerin im Bereich Lizenzierung, erkl?rt:
Wir werden nicht dulden, dass Glücksspiel-Unternehmen sich so verhalten wie IMME es getan hat. Glücksspiel-Anbieter in Gro?britannien müssen unsere Regeln zur Sozialverantwortung und Geldw?sche-Pr?vention befolgen. Schaffen sie das nicht, ergreifen wir entsprechend harte Ma?nahmen. Nach anf?nglichen Bedenken hatten wir die Lizenz von IMME zun?chst suspendiert. Nach einer tiefergehenden Untersuchung haben wir M?ngel aufgedeckt, die unausweichlich einen kompletten Lizenzentzug erfordert haben.
Auf dem britischen Glücksspiel-Markt gebe es keinen Platz für Glücksspiel-Anbieter, die derart verantwortungslos arbeiteten, so Venn weiter. Ob IMME daher in Zukunft seine Lizenz zurückerhalten k?nnte, bleibt überaus fraglich.
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