Starker Anstieg des illegalen Glücksspiels in Nordrhein-Westfalen
Posted on: 08/04/2024, 08:29h.
Last updated on: 08/04/2024, 08:29h.
In den vergangenen Jahren hat Nordrhein-Westfalen einen massiven Anstieg der Verdachtsf?lle auf illegales Glücksspiel erlebt. Dies geht aus der Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage im Parlament von NRW hervor. Demnach haben sich die F?lle zwischen 2018 und 2022 ann?hernd verzehnfacht.
Bei der Ermittlung der Verdachtsf?lle auf illegales Glücksspiel bezieht sich die Regierung von Nordrhein-Westfalen auf Daten aus der polizeilichen Kriminalstatistik. Demnach habe diese im Jahr 2018 70 verd?chtige Aktivit?ten rund um nicht-lizenziertes Glücksspiel registriert.
Danach sei die Anzahl kontinuierlich gestiegen. Seien 2019 noch 88 F?lle gez?hlt worden, habe es 2020 (161), 2021 (636) und 2022 (683) immer mehr Delikte gegeben. Stets habe die erforderliche beh?rdliche Erlaubnis zum Betrieb eines Glücksspiels gefehlt.
In Bezug auf die Art der illegalen Aktivit?ten erkl?rt die Beh?rde:
Erscheinungsformen illegalen terrestrischen Glücksspiels stellen insbesondere beh?rdlich nicht genehmigte Karten- oder Würfelspiele sowie in Bezug auf Glückspielger?te die Manipulation zugelassener Geldspielgewinnger?te, der Betrieb von g?nzlich illegalen Spielger?ten und sogenannte Fun Games dar.
Dabei handele es sich um verbotene Geldspielger?te, die optisch lizenzierten Automaten ?hneln, aber aufgrund von nicht befolgten rechtlichen Vorgaben keine offizielle Zulassung erhalten h?tten. Diese Ger?te verfügten über keine Begrenzungen hinsichtlich Spielzeiten und Verlusten, was einen effektiven Spielerschutz verhindere und die Spielsucht f?rdere.
Illegales Glücksspiel in Hinterzimmern und Gastst?tten
Die Verdachtsf?lle auf illegales terrestrisches Glücksspiel seien in Nordrhein-Westfalen an unterschiedlichen Orten aufgetreten. Dazu z?hlt die Beh?rde unter anderem sogenannte ?Hinterzimmer-Casinos“, die sich beispielsweise in Gastst?tten, Shisha-Bars, Kiosken oder Kulturvereinen befinden.
Darüber hinaus seien in zunehmendem Ma?e Pop-Up-Casinos identifiziert worden. Diese bef?nden sich in Lagerhallen und anderen ?u?erlich unverd?chtigen Orten, um für einen kurzen Zeitraum mit Spieltischen und Geldautomaten ausgestattet zu werden.
Das Finanzministerium gab zudem hinsichtlich der Verwendung von Einnahmen aus dem Glücksspiel für nicht zweckgebundene Mittel Auskunft. Es betonte, dass ein Gro?teil der Mittel für die Unterstützung für kulturelle, soziale oder sportliche Belange verwendet werde. Bei den darüber hinausgehenden Einkünften sei der Verwendungszweck nicht auf bestimmte Ausgabepositionen beschr?nkt. Es erfolge somit keine Zuordnung zu bestimmten Ausgaben. Vielmehr dienten diese zur Finanzierung aller im Landeshaushalt veranschlagten Ausgaben.
Nach Auswertungen der polizeilichen Erkenntnisse sei die organisierte Kriminalit?t am terrestrischen illegalen Glücksspiel beteiligt. Aufgrund der hohen Spiel- und Gewinnsummen sowie vielf?ltiger Manipulationsm?glichkeiten stelle es für die Betreiber ein lukratives Gesch?ftsmodell mit hohen Gewinnmargen dar.
In diesem Zusammenhang habe die Polizei von 2012 bis 2022 in fünf Verfahren gegen organisierte Banden ermittelt. Eine Prognose zur weiteren Entwicklung des illegalen Glücksspiels in Nordrhein-Westfalen machte die Regierung in ihrer Erkl?rung nicht.
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