Rassismus an der Tagesordnung? Ex-Angestellte verklagt Londoner Edel-Casino Aspinalls
Posted on: 08/07/2020, 11:12h.
Last updated on: 08/07/2020, 12:50h.
Eine ehemalige Angestellte wirft dem exklusiven Londoner Casino-Klub Aspinalls rassistische Diskriminierung vor. W?hrend ihrer langj?hrigen T?tigkeit in dem Luxus-Etablissement, so die Frau, seien dunkelh?utige Mitarbeiter regelm??ig Attacken gutbetuchter Klubmitglieder ausgesetzt gewesen. Die Gesch?ftsleitung habe dies gewusst und akzeptiert.
Croupière zieht vor Arbeitsgericht
Wie die britische Tageszeitung The Times [Seite auf Englisch] berichtet, sieht sich der im Londoner Stadtteil Mayfair beheimatete Privat-Casino-Klub Crown London Aspinalls derzeit mit ernsthaften Vorwürfen konfrontiert. Die ehemalige Croupière Semhar Tesfagiorgis (40) klagt wegen sexueller und rassistischer Diskriminierung vor einem Londoner Arbeitsgericht auf Schadensersatz.
Tesfagiorgis, die im Alter von vier Jahren mit ihren Eltern aus Eritrea nach Gro?britannien gekommen war, hatte 13 Jahre im Aspinalls gearbeitet. Die Entscheidung, die dortigen Vorg?nge nun sowohl juristisch als auch ?ffentlich aufzuarbeiten, sei gefallen, weil es sich bei den Diskriminierungen um ein strukturelles Problem handle, so Tesfagiorgis:
Ich bin seit 17 Jahren im Casino-Gesch?ft t?tig und meine Erfahrungen sind Menschen mit meinem Hintergrund nur allzu vertraut. (…) Ich h?tte nie gedacht, dass ich in dieser Situation sein würde, aber dieses branchenweite Problem kann nicht so unkontrolliert und rechtswidrig weiterlaufen. Ich fühle mich verpflichtet sicherzustellen, dass dies künftig anderen nicht mehr widerf?hrt.
W?hrend der Anstellung in einer der exklusivsten Glücksspieladressen der englischen Hauptstadt sei sie wiederholt Ziel und Zeugin rassistischer Vorf?lle geworden. So sei es an der Tagesordnung gewesen, dass Stammg?ste dunkelh?utige Mitarbeiter mit dem “N-Wort” betitelt oder als ?Gorillas“ bezeichnet h?tten.
Eine Frage der Priorit?ten?
Oft h?tten Spieler ?wei?e, wei?ere oder hellh?utigere“ Dealer an ihren Tischen verlangt. Sie selbst habe sich von einem Spieler fernhalten müssen, nachdem dieser erkl?rt habe, ?keine Schokolade zu m?gen“.
Einen besonders krassen Vorfall aus dem Jahr 2009 sollen die überwachungskameras des Aspinalls eingefangen haben. So habe ein türkisches Klubmitglied eine schwarze Mitarbeiterin wüst beschimpft und dabei wiederholt das N-Wort genutzt. Dann habe er gedroht, das Casino nie wieder zu betreten, falls das ?N**** Girl“ ihm nicht umgehend aus den Augen gehe.
Immer wieder, so Tesfagiorgis, sei das Management des Aspinalls den Forderungen nach wei?en Croupières anstandslos nachgekommen. Bei einem ihrer vielen Versuche, das Geschehen intern aufzuarbeiten, habe der COO des Klubs von ihr wissen wollen, ob sie wirklich von ihm erwarte, einem millionenschweren Spieler einen Wunsch abzuschlagen.
Das Crown London Aspinalls lehnte einen Kommentar mit Verweis auf das laufende Verfahren ab.
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