Spielsucht und Kriminalit?t: Neues Therapieangebot für Strafgefangene in Gro?britannien
Posted on: 07/08/2022, 05:30h.
Last updated on: 05/08/2022, 01:27h.
Die britische Spielerhilfe-Organisation GamCare verst?rkt ihre Unterstützung von Strafgefangenen mit problematischem Glücksspielverhalten. Gemeinsam mit dem sozialen Dienstleister Interventions Alliance bietet GamCare Betroffenen künftig die M?glichkeit, w?hrend ihrer Inhaftierung an einer gezielten Verhaltenstherapie teilzunehmen.
Die begleitete Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Gesichtspunkten der Spielsucht soll die Sch?den des Problemspiels und die Rückfallgefahr unter den Strafgefangenen verringern.
Kognitive Verhaltenstherapie gegen Glücksspiel-Problematik
Wie GamCare und die auf die Unterstützung und Rehabilitation von straff?llig Gewordenen spezialisierte Interventions Alliance in dieser Woche mitteilten [Seite auf Englisch], handele es sich bei dem neuen Angebot für Inhaftierte um eine kognitive Verhaltenstherapie. Das Programm umfasse acht Gruppensitzungen.
?? New partnership ??
We’ve partnered with leading gambling support charity @GamCare to provide a new intervention aimed at reducing gambling-related harm and reoffending with individuals in the criminal justice system.
?? Find out more ??https://t.co/PbP3ZoHnOb pic.twitter.com/VuiguLDMOc
— InterventionsAlliance (@IntervAlliance) August 4, 2022
Bei den Treffen besch?ftigten sich die Teilnehmenden mit Forschungsinhalten zu den sch?dlichen Effekten des Problemspiels sowie den Verbindungen zwischen Kriminalit?t und Glücksspiel. Zudem konzentriere sich das Angebot auf die Unterstützung bei der Ver?nderung problematischer Verhaltensweisen.
GamCare-CEO Anna Hemming zeigt sich im Statement erfreut über die Partnerschaft und das neue Programm:
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Interventions Alliance im Rahmen dieser neuen Partnerschaft. Wir hoffen, dass dieses neue Programm dazu beitragen wird, das Stigma zu bek?mpfen und letztlich die Glücksspiel-bedingten Sch?den im Strafjustizsystem und damit auch in der Gesellschaft zu verringern.
Laut Suki Binning, der leitenden Sozialarbeiterin und Exekutivdirektorin der Interventions Alliance, zeige die Forschung, dass Menschen mit Spielsucht deutlich gef?hrdeter seien, kriminell zu werden als Personen ohne auff?lliges Spielverhalten. Das gemeinsam mit GamCare erarbeitete Programm biete die strukturierte Unterstützung, die Betroffene dringend ben?tigten.
So k?nnten die Spezialisten den Teilnehmenden helfen, die eigene Sucht und deren Auswirkungen einschlie?lich der Risiken für ihr Umfeld zu erkennen und einzuordnen. Damit k?nne das Programm einen erheblichen Einfluss auf die Verbesserung der psychischen Gesundheit der Teilnehmer haben. Dies sei ein wichtiger Teil der Verhinderung von Rückf?llen in die Spielsucht und die Straff?lligkeit.
Dringend ben?tigte Hilfe für spielsüchtige Inhaftierte
Das Programm für Strafgefangene baue auf der Arbeit auf, die GamCare und sein Netzwerk in den vergangenen Jahren geleistet h?tten. Zudem erhofften sich die Organisationen weitere Erkenntnisse zur Unterstützung von Menschen mit Glücksspiel-Problemen, insbesondere im Kontext der Straff?lligkeit.
GamCare legt bereits seit geraumer Zeit einen Fokus auf die Bereitstellung von Unterstützung von Inhaftierten mit Glücksspiel-Problemen. So bietet die Spielerhilfe-Organisation unter anderem Online-Hilfen für Betroffene und Informations-Pakete an. Im Dezember 2020 erhielt GamCare für die Arbeit in diesem Bereich den Preis als Organisation des Jahres von der renommierten britischen Strafreformorganisation Howard League for Penal Reform.
Laut den Verantwortlichen basiere die Einrichtung des neuen Therapieangebots unter anderem auf Erkenntnissen einer Studie aus dem Jahr 2017. Damals hatten Forschende festgestellt, dass die Pr?valenz von glücksspielbedingten Sch?den unter Inhaftierten deutlich h?her sei als in der Allgemeinbev?lkerung. Gleichzeitig herrsche jedoch ein eklatanter Mangel an diesbezüglichen Hilfs- und Unterstützungsangeboten für Menschen im Strafvollzug.
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