Buchmacher William Hill verzichtet auf 30 Mio. GBP Corona-Hilfspaket
Posted on: 13/07/2020, 02:29h.
Last updated on: 13/07/2020, 02:29h.
Der britische Buchmacher William Hill hat am Wochenende verlauten lassen, kein weiteres Hilfspaket von der Regierung in Anspruch nehmen zu wollen, um seine rund 12.000 Angestellten zu bezahlen.
Wie verschiedene britische Zeitungen am Sonntag berichtet haben [Seite auf Englisch], verzichte der Sportwetten-Anbieter damit auf 30 Mio. GBP Corona-Zuschuss. Dieselbe Entscheidung sollen wenige Tage zuvor auch die Mode-Giganten Primark und John Lewis getroffen haben.
Schatzkanzler Rishi Sunak hatte das neue Rettungspaket über insgesamt 9 Mrd. GBP Anfang letzter Woche britischen Unternehmen zugesprochen. Die Gelder sollen dabei helfen, die Wirtschaft des Landes wieder anzukurbeln und weiteren Stellenstreichungen aufgrund von COVID-19 vorzubeugen.
Sportwetten-Branche erholt sich
Vor genau vier Wochen endete für die Buchmacher in England der fast dreimonatige Lockdown. Auch William Hill ?ffnete am 15. Juni einen Gro?teil seiner Filialen und holte zahlreiche Angestellte in die Gesch?fte zurück.
Mit Beginn des landesweiten Lockdowns am 24. M?rz musste William Hill seine 2.300 Wettbüros im Vereinigten K?nigreich schlie?en und seine Angestellten unter den von der Regierung aufgespannten Rettungsschirm stellen. Die Regierungshilfen sicherten allen Betroffenen 80 % ihres normalen Gehaltes.
Im April erkl?rte William Hill, die restlichen 20 % selbst aufzustocken. Gleichzeitig kündigte der Konzern an, in diesem Jahr nicht mehr die geplanten Gehaltserh?hungen in der Führungsebene durchzusetzen. Laut der Zeitung Racing Post beziehe William Hill-Boss Ulrik Bengtsson derzeit ein Jahresgehalt von 600.000 GBP.
Medienberichten zufolge zeichne sich bereits seit Wochen eine dramatische Erholung des Sportwetten-Sektors ab. Dies sei einer der Gründe, warum William Hill auf das zus?tzliche Hilfspaket verzichte.
Buchmacher setzt auf eigenst?ndige Ma?nahmen
Bereits vergangenen Monat erkl?rte der Buchmacher, st?rker die Eigeninitiative ergreifen zu wollen, um sich von den Auswirkungen der Corona-Krise zu erholen. So startete William Hill im Mai zun?chst ein Fundraising an der B?rse, um 245 Mio. GBP Fonds einzuwerben und das Unternehmen finanziell zu st?rken.
Das Unternehmen zeigte sich somit bereits Mitte Juni sehr zuversichtlich im Hinblick auf die Zukunft. In einem Pressestatement hie? es:
Wir sind sehr erfreut darüber, in den letzten Wochen einen starken Aufschwung verzeichnet zu haben, w?hrend die COVID-19-Restriktionen weiter gelockert wurden und mehr Sport-Events zurückkehren konnten. Unser schnelles Handeln hat uns geholfen, wettbewerbsf?hig zu antworten und gleichzeitig den Spielerschutz zu erh?hen.
Zwei Wochen sp?ter kündigte das Unternehmen dann eine gro?angelegte Umstrukturierung an, im Rahmen derer die Online- und Offline-Gesch?fte fusioniert werden sollen.
Ob sich der Konzern dadurch wie geplant bis zum Jahr 2021 wieder g?nzlich von der Krise erholen wird, bleibt abzuwarten.
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